Ergebnisse zum Thema Partizipation
Retrospektive und begleitende Evaluation der Umsetzung der Leitlinien für Bürgerbeteiligung im Bezirk Mitte von Berlin
Um eine nachhaltige Beteiligungskultur zu etablieren, hat der Bezirk Mitte von Berlin seit 2016 Leitlinien und ein Umsetzungskonzept mit einer Reihe von Strukturen und Instrumenten entwickelt.
Ziel der Evaluation war es, eine objektive Einschätzung und Bewertung der in den Leitlinien und im Umsetzungskonzept beschriebenen Instrumente, Strukturen und Prozesse der Bürgerbeteiligung zu ermöglichen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Nach der Abstimmung des Evaluierungskonzepts lag der Schwerpunkt des Vorhabens auf Erhebungen, die die Sicht unterschiedlicher Akteure in Bezug auf die geschaffenen Strukturen und die Nutzung der Instrumente einfingen. Auf dieser Grundlage wurden Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Umsetzungskonzepts und der Leitlinien hergeleitet.
Auftraggeber
Bezirksamt Mitte, Berlin, Sozialraumorientierte Planungskoordination
Laufzeit
06/2019 bis 12/2019
Projektleiter
Dr. Anja Nelle
Wirkungsanalyse zum Patenschaftsprogramm „Menschen stärken Menschen“
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat Anfang 2016 das Programm „Menschen stärken Menschen“ gestartet, mit dem Patenschaften zwischen geflüchteten und hier lebenden Menschen unterstützt werden. Im Jahr 2019 wurde das Patenschaftsprogramm auf die Zielgruppe von Menschen aus benachteiligenden Lebensumständen ausgeweitet. Durch die Programmträger konnten bis Ende Mai 2019 rund 80.000 Patenschaften realisiert werden.
Im Rahmen der Wirkungsanalyse zum Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ wurde untersucht, inwieweit Programmziele wie die Förderung der Teilhabegerechtigkeit sowie die Stärkung von bürgerschaftlichem Engagement und gesellschaftlichem Zusammenhalt erreicht werden, welche Bedeutung die Patenschaften für die verschiedenen Akteursgruppen und Ebenen haben und wie sich Qualifizierung und Begleitung der Patenschaftstandems sowie Vernetzung und Wissensaustausch zwischen den Programmträgern gestalten.
Der Abschlussbericht ist auf der Internetseite des BMFSFJ zum Download verfügbar.
Auftraggeber
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Laufzeit
06/2019 – 12/2020
Projektleiterin
Kristin Schwarze
Hauptauftragnehmer
DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration
Möglichkeiten der verstärkten Nutzung von Synergien zwischen Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit in Programmen wie der „Sozialen Stadt“
In dem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben wurde analysiert, ob und wie umweltpolitische Anliegen und Herausforderungen auf Quartiersebene – insbesondere im Hinblick auf Verteilungs- und Zugangsgerechtigkeit, Verfahrensgerechtigkeit, nachhaltige Lebensstile und Konsummuster sowie lokale Innovationen – im Rahmen von Programmen wie der Sozialen Stadt implementiert und umgesetzt werden können.
Die Untersuchung erfolgte anhand von einer Sekundär- und Dokumentenanalyse, leitfadengestützten Expert/inneninterviews in Programmkommunen/-gebieten sowie einer teilnehmenden Beobachtung und narrativen Interviews mit Quartiersbewohner/innen in vier Fallstudiengebieten.
Die (Zwischen-)Ergebnisse wurden im Rahmen von Fachgesprächen mit Expert/innen aus verschiedenen Bereichen diskutiert und um weitergehende Recherchen und Aufbereitungen von best-practice-Beispielen zur Erzielung von Synergieeffekten sozialer und ökologischer Gerechtigkeit im Kontext der Städtebauförderung (und darüber hinaus) ergänzt.
Auftraggeber
Umweltbundesamt
Laufzeit
09/2015 – 05/2017
Projektleiterin
Kristin Schwarze
Hauptauftragnehmer
Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH
Kooperationspartner
Sociodimensions Institute for Socio-cultural Research
Fallstudien zum Zusammenhalt vor Ort
Angesichts der aktuellen Herausforderungen durch Globalisierung, weltweite Fluchtbewegungen, soziale Ungleichheit sowie eine zunehmende ethnische, kulturelle und religiöse Diversität kommt dem sozialen Zusammenhalt vor Ort eine hohe Bedeutung zu. Städte, Landkreise und Gemeinden sind gefordert, den Auswirkungen dieser Entwicklungen auf kommunaler Ebene zu begegnen, um ein gelingendes Miteinander zu gestalten.
Eine der zentralen kommunalpolitischen Herausforderungen war dabei die enorme Zuwanderung von Geflüchteten seit dem Sommer 2015. Einerseits wurde vielerorts außerordentliches ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete sichtbar, andererseits konnte es auch zu einer Spaltung vor Ort kommen, wenn sich Unterstützer/Befürworter und Gegner der Ansiedelung von Geflüchteten gegenüberstanden.
In insgesamt vier Fallstudien wurde in jeweils einer Großstadt und einer Klein- oder Mittelstadt in Ost- und Westdeutschland untersucht, wie sich die aktuelle Zuwanderung von Asylbewerber*innen und Flüchtlingen auf den sozialen Zusammenhalt auf kommunaler Ebene auswirkt. Für die Untersuchung wurden die Städte Rostock, Dessau, Dortmund und Lippstadt ausgewählt, die das Forschungsvorhaben aktiv unterstützten.
Die Erfahrungen und Perspektiven vor Ort wurden mit Hilfe eines multimethodischen Vorgehens in Form quantitativer und qualitativer Methoden (standardisierte Umfragen, Fokusgruppengespräche und leitfadengestützte Interviews, Großgruppenveranstaltungen, Medienanalyse) erhoben und ausgewertet. Auf der Grundlage dieser wissenschaftlichen Analysen wurden schließlich Handlungsempfehlungen mit Beispielen guter Praxis zur Förderung des Miteinanders vor Ort erstellt.
Link zur Publikation der Ergebnisse
Auftraggeber
Bertelsmann Stiftung
Laufzeit
09/2016 – 12/2017
Projektleiterin
Kristin Schwarze
Hauptauftragnehmer
DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration
Kooperationspartner
ARGO-Team
Evaluation des Landesprogramms „Berliner Familienzentren“
Mit dem Landesprogramm unterstützt das Land Berlin die sozialräumlich ausgerichtete Entwicklung von Familienzentren, insbesondere an Kindertagesstätten, als niedrigschwellige und interkulturelle Anlaufstellen für Familien. In den Jahren 2012 und 2013 standen Mittel für zwei Familienzentren pro Bezirk zur Verfügung. Ziel der Evaluation war es, zu ermitteln, welche Ergebnisse mit der Förderung bisher erzielt wurden und was im Zuge der bisherigen Umsetzung förderliche und hinderliche Faktoren für die Erreichung der gesetzten Ziele waren. Kernthemen der Evaluation waren die sozialräumliche Wirksamkeit der zusätzlichen Angebote, die Erfahrungen, Perspektiven und Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer sowie die Qualität und Umsetzung des Gesamtprogramms.
Auftraggeber
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin
Laufzeit
2014 bis 2015
Projektleiterin
Kristin Schwarze
Kooperationspartner
DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (Hauptauftragnehmer)
Publikationen / Downloads
Zwischenevaluierung des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt
Gegenstand der Untersuchung war die Wirkungsweise des neuen Politikansatzes in der ersten Phase der Umsetzung des Programms Soziale Stadt (Herbst 1999 bis Herbst 2003). Es wurden sowohl Veränderungen in den städtischen Quartieren als auch Einflüssen des Programms auf der politisch-administrativen Ebene analysiert.
Auftraggeber
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
2002 bis 2004
Projektleiter
Dr. Reinhard Aehnelt
Partizipation vor Ort
Bei der Erarbeitung des bundesweiten Integrationsprogramms, das seit Herbst 2010 vorliegt, war deutlich geworden, dass einige wichtige Sachverhalte zur gesellschaftlichen Teilhabe noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht sind, unter anderem, welche Beteiligungsangebote Migranten offen stehen, inwieweit sie von den verschiedenen Gruppen genutzt werden und welche reale Einflussnahme auf die Gestaltung der Lebensräume damit erzielbar ist.
Vor diesem Hintergrund wurde das IfS damit beauftragt, eine empirische Untersuchung zur Beteiligung von Migranten am Beispiel Hamburgs durchzuführen. In der Studie wurden verschiedene Ebenen in die Betrachtung einbezogen: Strukturen zur Beteiligung auf Bezirks- und Landesebene, Selbstorganisation und freiwilliges Engagement, formelle und informelle Beteiligung in den Quartieren, Mitwirkung im Bildungsbereich und parteipolitisches Engagement.
Weitere Informationen zum Projekt und den Schlussbericht finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge
Auftraggeber
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Kooperation
mit den Behörden für Stadtentwicklung und Integration der Freien und
Hansestadt Hamburg
Laufzeit
2010 bis 2011
Projektleiter
Dr. Reinhard Aehnelt
Kooperationspartner
Projektbüro für
sozialwissenschaftliche Studien, Emilija Mitrović, Hamburg
Möglichkeiten der verbesserten sozialen Inklusion in der Wohnumgebung
Von Armut betroffene oder bedrohte Bevölkerungsgruppen mit vielfältigen sozialen Problemlagen konzentrieren sich zunehmend in einzelnen Stadtteilen und Quartieren. Hieraus können insbesondere für Kinder und Jugendliche zusätzliche Benachteiligungen entstehen, da bei ihnen räumliche und soziale Nachbarschaft sehr häufig zusammenfallen und die soziale Wohnumgebung über Prozesse der Sozialisation und des informellen Lernens einwirken kann.
Von der Wohnumgebung können aber auch positive Effekte ausgehen, wenn in benachteiligten Quartieren zusätzliche Ressourcen aufgebaut werden, die die betroffenen Eltern, die Schulen und Kindertageseinrichtungen bei Erziehung und Bildung der Kinder und Jugendlichen unterstützen. In dem Forschungsprojekt wurden Erkenntnisse zur sozialräumlichen Dimension von Armut und sozialer Ausgrenzung sowie zur Verbesserung von Entwicklungschancen insbesondere von Kindern und Jugendlichen durch Angebote sozialer Inklusion in der Wohnumgebung analysiert und dokumentiert. Dazu wurde eine systematische Bestandsaufnahme in vier Handlungsfeldern vorgenommen.
Weitere Informationen zum Projekt und den Schlussbericht finden Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales
Auftraggeber
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Laufzeit
2009 bis 2011
Projektleiter
Wolfgang Jaedicke